Tourenbericht: Silblingen – Randen – Schleitheim (20.03.2019)

Es muss nicht immer der zweite Mittwoch im Monat sein. Manchmal ist es besser, den dritten zu wählen. Der Entscheid, die Tour um eine Woche zu verschieben, war goldrichtig. Statt bei Schnee und Regen wandern wir bei strahlendem Sonnenschein. Die zügige Bise kann uns nichts anhaben. Als Profi-Wanderer sind wir passend angezogen. Einmal mehr haben wir unter der Führung von Hans einen tollen Tag erlebt.

Die AVA (es heisst ja nicht mehr BDB) und die SBB bringen uns nach Schaffhausen. Von dort geht es mit den VBSH per Bus nach Siblingen, wo wir um 08.40 h ankommen und zuerst im Restaurant Freihof den üblichen Startkaffee und Gipfeli geniessen. Diese werden erfreulicherweise von der „Kasse Moritzentreff“ gesponsert. Besten Dank!

Um halb zehn marschieren wir los: Hans, Xaver, Yolanda, Rolf, Max, Therese, Leni, Jerry, Agnes, Hanni, Hanspeter, Werner, Theo, Kari, Josy, Sepp, Heidi, Therese, Klaus, Petra, Röbi, Elisabeth und Christoph. In gut einer Stunde schlängeln wir uns durch den lichten Laubwald hoch zum Siblinger Randen. Wir wundern uns über die lila-violetten Buschwindröschen am Weg. Üblicherweise sind die „Bettseicherli“ doch weiss. Scheint eine Laune dieser Gegend zu sein. Wir stapfen durch raschelndes Buchenlaub, als wäre es Herbst, um später auf massenhaft Bucheckern zu treten. Der Weg ist schmal, steigt richtig an und fordert ziemlich Puste.

Oben angekommen, lassen es sich die meisten nicht nehmen und ersteigen die 99 Tritte auf die 19 m hohe Plattform des Aussichtsturms „Chläggiblick“, um die Sicht vor allem auf den Klettgau zu geniessen. Die Fernsicht ist leider nicht optimal. Die Alpen im Süden verschwinden im Dunst, einzig im Schwarzwald im Nordwesten kann man den noch weiss bedeckten Feldberg ausmachen.

Beim Blick in die Nähe identifizieren einige und erinnern sich an unsere Oktober-Wanderung 2016 von der Siblinger Höhe nach Wilchingen mit dem Besuch der Kellerei Sunnenberg.

Interessant finde ich, dass der Turm auf einem 14 m3 grossen Stahlbeton-Fundament mit drei elf Meter tiefen Felsankern steht, mit 18 t feuerverzinktem Stahl und je 3 t Lärchenholz und Brettschichtträgern aufgebaut ist. Zu überlegen gibt mir, dass in den 6 t Holz 18.34 t CO2 enthalten sein sollen. Die wurden wohl zu Sauerstoff umgewandelt und wieder abgegeben.

Weiter geht es nach der Rast Richtung Schleitheimer Randenturm, vorbei an „tonnenweise“ jungem Bärlauch. Der Frühling kommt, man riecht es. Unterwegs bei der Lichtung Zälgli hat Hans einen schönen Picknick-Platz mit genügend Tischen und Bänken rekognosziert, wo wir an der warmen Sonne bei etwas kühler Bise unser mitgebrachtes Mittagessen geniessen.

Heidi verkauft für einen Fünfliber die ersten selbst genähten Stoffsäcklein. Sie bringt alle zwölf an den Mann bzw. an die Frau und kann fünfundsechzig (rechne!) Franken für die Wanderkasse abliefern.

Um viertel vor eins machen wir uns wieder auf und sind bereits nach 15 Minuten am nächsten Zwischenziel und mit 896 m am  höchsten Punkt unserer Wanderung.

Auch diesmal sind es genau 99 Tritte bis zur oberen Aussichtsplattform, diesmal immer rundherum auf einer Wendeltreppe. Es wird einem fast schwindlig. Vielleicht ist es auch die Höhe. Leider hat sich an der Fernsicht nichts verändert und die Bise bläst weiterhin. Wohl deshalb ist nur ein Teil von uns hochgestiegen.

Von nun an geht es bergab, auf einem ziemlich steilen Waldpfad, die ersten Veilchen und Huflattich und immer wieder Bärlauch am Weg und Äste und Steine auf dem Weg. Teilweise ist der Weg nass und glitschig. Es gilt aufzupassen um nicht auszurutschen. In etwa 45 Minuten vernichten wir fast 300 Meter Höhe.

„A Zana voll Sapfa uf Schlate gschlapft.“, haben wir nicht. Trotzdem oder gerade deswegen erreichen wir Schleitheim auf der Strasse in einer Viertelstunde, kurz nach halb Drei, nach vier Stunden Wandern und fünf Stunden Zeit.

Die Ersten stehen an der Bushaltestelle und stellen fest, dass der Bus um 14.32 h gerade abgefahren sein muss, um 14.02 h und 15.02 h der Halbstundentakt nicht eingehalten wird wie sonst, und wir wohl, wie geplant, den Bus um 15.32 h nehmen werden. Doch nein, der Halb-Drei-Uhr-Bus hat Verspätung und weil sich die Hintersten beeilen und nur noch die Strasse überqueren müssen, erwischen wir ihn alle. Gut so, kommen wir in Zürich nicht in den Feierabendverkehr. Mit kurzen Umsteigezeiten in Schaffhausen, Zürich HB und Dietikon erreichen wir zügig und eine Stunde früher als geplant den Mutschellen. All jenen die noch Lust haben, reicht es für ein gemütliches Feierabendbier.

Hanspeter Thürlemann / 22. März 2019

Fotos Kari:

Fotos Christoph:

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