Tourenbericht: Küssnacht a.R. – Weggis (13.11.2024)

Jetzt erst recht!

Warum soll ich diesen Bericht lesen? Ist doch immer das Gleiche. Oder doch nicht?
Über das Gewöhnliche dieser Tour will ich gar nicht berichten, aber ein paar Besonderheiten herausstreichen.

Es ist eine typische Herbsttour. Besonders wohltuend ist auf verschiedenen Wegstücken das Rascheln des trockenen Laubes unter unseren Füssen. Einfach schön! Entschädigt dafür, dass Hochnebel herrscht. Mindestens ist es trocken.
In Küsnacht blasen die Gemeindearbeiter alles Laub im Park und auf dem Schulhausareal auf unseren Wanderweg, so etwa auf 150 Meter lang und bis zu einem halben Meter hoch ist der Haufen – fast sind einzelne gestolpert und hingefallen. Wir passen auf, dass wir nicht alles wieder auseinander «tschutten».
In den prächtigen farbig bunten Waldpartien zwischen Greppen und Weggis lassen wir die Laubmusik nochmals erklingen.

Die Wanderung soll gut sein für Seele und Magen. Also kehren wir etwa in der Mitte unseres Weges ins Hofcafé ein. Das ist zwar nur ein offenes Häuschen, bietet aber trotzdem Schutz vor Wind und Wetter, leider weniger vor Kälte. Einige sitzen trotzdem im Garten. In Selbstbedienung gibt es Kaffee und Kuchen und auch (günstig) Schnaps dazu. Der Rigikäse auf den reichhaltigen Käseplättli, welches «Wanderer» bestellen konnte, schmeckt ausgezeichnet, ist aber für einige etwas zu viel, selbst für jene die sich ein Plättli teilen. Also packen wir die Resten ein und nehmen sie mit. Einzelne haben vorausschauenderweise sogar eine Box mitgebracht!

Zum Schluss öffnet die «Hofdame» das Hoflädeli. Es ist schon mehr ein Laden. Dieser ist besonders und wirklich einen Besuch wert. Beeindruckt haben mich vor allem die kunstvollen Etiketten auf den Schnapsflaschen aus der eigenen Brennerei.

Weil einem mit der Zeit draussen die Kälte unter die warmen Kleider kroch, macht (nicht nur) mich «muff», dass es Frau Muff erst jetzt in den Sinn kommt, dass sie über dem Hofladen eigentlich noch eine geheizte Gaststube hätte anbieten können. Sei’s drum, wärmen wir uns halt im Laden etwas auf und beim Weiterwandern ist die Temperatur eh’ kein Problem mehr.

Dass wir «Moritzen» ein buntes Völkchen mit viele Talenten sind, zeigt sich später unterwegs. Ich erlebe für einmal etwas ganz Neues. Bei der Verschnaufpause fragt Liliane, ob wir etwas Zeit hätten. Haben wir. Also erzählt Elisabeth die Kurzgeschichte vom Teufel und den hundert Raben. Eindrücklich und spannend wie sie erzählt, eindrücklich und spannend auch die Geschichte, dargeboten von einer richtige «Märlitante». Wir alle hängen an ihren Lippen und ihrer Mimik. Eine besondere Abwechslung, gerne wieder einmal.

In Weggis herrscht tote Hose. Die Touristen sind weg, viele Hotels und Cafés geschlossen, die Stimmung deshalb etwas trostlos. Wir bummeln Richtung Dorfplatz wo unser Bus fährt. Er steht schon da. Es ist der Kurs eine halbe Stunde früher als geplant. Wir halten ihn kurz auf. Der Chauffeur hat keine andere Wahl. Einige stehen vor dem Bus und trommeln die Nachzügler zusammen. So fahren wir mit zwei Minuten Verspätung ab. Nichtsdestotrotz sind wir eine halbe Stunde früher auf dem Hügel und im Beri-Märt statt in Weggis zum «Fiirobigkafi avec».

Ganz zum Schluss noch etwas für die Statistiker. Wir erreichen die für eine Herbstwanderung erfreuliche Zahl von 16 Teilnehmenden. Es wäre noch eine mehr gewesen, wäre sie nicht am Vortag erkrankt. Für einmal braucht es eine Anpassung des Gruppenbillettes, welche sich noch vor Abfahrt am Schalter einfach erledigen lässt.

Wie üblich besammeln wir uns in Berikon-Widen. Um 08:14 h fährt unser Zug nach Wohlen. Von dort geht es nach Rotkreuz und mit Bus nach Küssnacht a.R. In Rotkreuz gehen einige voraus, finden aber die Kante D für den Bus nach Küssnacht a.R. nicht. Dieser fährt halt auf der Nord- und nicht auf der Südseite des Bahnhofs. Ich sehe schon, in Zukunft muss ich als Wanderleiter wieder mehr voraus gehen.

Den Startkaffee geniessen wir bei Schwarzenberger in Küssnacht a.R., Café und Conditorei im herkömmlichen Stil, klein aber fein.

Die reine Wanderzeit nach Weggis auf dem Waldstätterweg, der zusammen mit dem Weg der Schweiz rund um den Vierwaldstättersee führt, dauert rund drei Stunden. Für die Mittagsrast auf dem Haldenhof nehmen wir uns eine Stunde Zeit.

Die Rückfahrt erfolgt auf der gleichen Route wie die Hinfahrt. Wie erwähnt, sind wir eine halbe Stunde früher als geplant um 16:13h zurück in Berikon-Widen.

Hanspeter Thürlemann

Bilder: Kari

 

 

 

0 Kommentare

Dein Kommentar

Willst du an der Disskusion teilnehmen?
Du bist herzlich eingeladen.

Schreibe einen Kommentar