Tourenbericht: Septemberwanderung Bündner Herrschaft (11.09.2019)
Verenas gibt es keine in unserer Wandergruppe. Aber zwei Heidis. Somit ist es mehr als logisch, dass die Herbstwanderung „Heidiland“ heisst und nicht „Verenaschlucht“. Und zum Glück sind die beiden Heidis auch wirklich dabei bei der 32-köpfigen Wandergruppe. Beim Treffpunkt Berikon sind noch alle Wanderer schön warm angezogen im Hinblick auf die herbstliche Temperatur. Via Dietikon-Zürich geht es direkt nach Landquart dem glitzernden Zürichsee und dem verträumten Walensee entlang.
Unser erster Halt gilt dem „Cascella Golden Cafe“ in Landquart. Hier ist der Startkaffee fällig verbunden mit einer Gipfelkonferenz. Die Augen des Bedienungspersonals strahlen und sie machen sofort ein Föteli von ihrem vollbesetzten Cafe. Auch unsere Augen strahlen, als Arthur verkündet, dass Kaffee und Gipfeli durch die Moritzen-Kasse übernommen werden. Offenbar sind wir etwas bescheiden mit dem Gipfeliverzehr und so bleibt noch ein fast voller Sack übrig für unterwegs.
Voller Zuversicht und energiegeladen nehmen wir die Wanderung in Angriff. Doch schon beim „Cedes Eichenwald“ gibt es den ersten kurzen Halt. Während Arthur die Karte studiert machen wir „Striptease“ (die Sonne brennt schon ganz schön) und verschlingen nochmals ein Gipfeli. Eine einheimische Dame erklärt dann Arthur wo’s lang geht und wir ziehen weiter der munter sprudelnden Landquart entlang und überqueren sie schliesslich via Fussgängerbrücke. Unterwegs grüssen uns auf den Wiesen die bunten Herbstzeitlosen. Erinnerungen an den gleichnamigen Film werden wach: Auch wir Moritzen-Wanderer sind aktiv im Alter und wagen immer wieder Mal was Neues, Verrücktes. Sonst würde es uns ja langweilig!
Schon bald entdecken wir die ersten Rebstöcke. Sie sind schwerbehangen mit dunkelblauen Trauben. Sie verlocken richtiggehend zum Degustieren. Und dann erreichen wir das malerische Dorf Malans. Zusammen mit den Dörfern Jenins, Fläsch und dem Städtchen Maienfeld figurieren sie unter dem Begriff „Bündner Herrschaft“. Dank der bevorzugten klimatischen Lage werden sie auch als „Garten Graubündens“ bezeichnet. Hier werden vor allem Blauburgunder, Chardonnay, Weiss- und Grauburgunder, Sauvignon Blanc und Completer produziert. Wir sind echt fasziniert von diesem Dorf mit den herrschaftlichen Häusern. Handys und Kameras werden gezückt und es wird geknipst was das Zeug hält. Aber immer wieder tönt von vorne oder hinten der Ruf: „Auto“ oder „Velo“. Doch die Einheimischen sind sich an diese fotoverrückten Unterländer-Rucksack-Touristen gewöhnt und fahren entsprechend vorsichtig.
Wandern schafft Hunger. Um das Knurren der diversen Mägen etwas zu lindern, machen wir einen Mittagshalt beim Spielplatz neben der Malanser Älpli Bahn. Nach dem Verzehr der diversen Sandwiches, Landjäger, Cervelats etc machen alle wieder einen total fitten Eindruck. Einige wagen sich sogar an die Spielgeräte und machen gewagte Balance Akte oder Entspannungs-Uebungen. Es wird nicht nur gegessen sondern auch getrunken und dies drückt auf die Blase. Somit bildet sich beim einzigen WC bei der Älpli Bahn eine ansehnliche Kolonne von Brunz-Kandidaten und Kandidatinnen. Doch Arthur hat die Zeit im Griff und somit geht es pünktlich weiter. Zuerst geniessen wir den schattigen Wanderweg im Wald. Rechts und links des Weges lächeln uns die violetten Zyklamen entgegen und hin und wieder entdecken wir auch einen schönen Pilz. Wir durchqueren das romantische Dorf Jenins mit der imposanten Kirche. Ueberall sehen wir Wegweiser zu diesen verlockenden Weinkellern.
In Maienfeld treffen wir an jeder Ecke auf Heidi-Hinweistafeln. Natürlich machen auch wir eine Aufnahme von unseren beiden Heidis. Selbstverständlich vor der Tafel „Hotel Heidihof“. Dort hat schliesslich vor einiger Zeit Heidi Schmidmeister gearbeitet.
Wir schlendern dann gemütlich zum Bahnhof Maienfeld während die ganz Fitten direkt nach Bad Ragaz wandern. Zum Glück entdeckt jemand das einsame Natel von Josi auf dem Mürli vom Bahnhof Maienfeld bevor wir in den Zug Richtung Bad Ragaz steigen…
Im Restaurant Central in Bad Ragaz können wir dann endlich eine Kostprobe des berühmten Bündner Weins genehmigen. Ein sehr gelungener Ausklang dieser einmaligen Wanderung.
Zurück geht es dann Richtung Zürich. Nach einer kurzen Diskussion im HB Zürich hinsichtlich Wahl der schnellsten Zugsverbindung (Werner weiss genau wo es lang geht) treffen wir pünktlich in Berikon ein.
Und zum Schluss noch dies:
Wir „Moritzen“ sind einfach Klasse
Wir haben Charme, Elan und Rasse
Anstatt daheim die Zeit „verpennen“
Lernen wir viel Neues kennen
Wir witzeln, lachen, diskutieren
Und keiner muss sich je genieren
Wenn er etwas langsam ist
Oder beim Fötele sich vergisst.
Und wissen wir mal nicht mehr weiter
Fragen wir den Reiseleiter
Du Arthur hast das TOP gemacht
Und hast uns sicher heimgebracht
Für Deinen Einsatz danken wir
Und spenden gerne mal ein Bier
Wir freuen uns schon, voll im Schwung
Auf die nächste Wanderung
Werni Keller
Hier noch einige Phöteli von Werni, Anna und Therese
Dein Kommentar
Willst du an der Disskusion teilnehmen?Du bist herzlich eingeladen.