Tourenbericht: Aareschlucht – Reichenbachfall – Meiringen (10.07.2024)
Den Mutigen gehört die Welt
Es ist wohl Definitionssache, ob es mutig oder stur war, die Tour durchzuführen angesichts des zweifelhaften Wetters. Wohl hat es In Zürich und Luzern kräftig geregnet während des Tages, für uns in Meiringen jedoch galt und hier kann ich aus dem Tourenbericht aufs Rägeflüeli am 19. Juli 2017 von Christoph Ryter zitieren und wiederholen: «Das Wetter war uns auf der ganzen Tour wohlgesonnen. Die von den Wetterfröschen für möglich gehaltenen Gewitter, blieben zum Glück aus.» Darum: «Den Mutigen gehört die Welt».
Elf Wanderfreudigen erleben einen interessanten, vielseitigen, wunderschönen und sogar teilweise sonnigen Tag. Das Wandern in der (für einmal) kleinen Gruppe ist sehr übersichtlich.
Wie üblich besammeln wir uns in Berikon-Widen und fahren um 07.32h via Birmensdorf-Zug-Luzern nach Meiringen. Dort gibt es im gedeckten Garten des Restaurant & Pizzeria Bahnhöfli den Startkaffee. Ein grosser Tisch für alle genügt. Um einen Asphalttrip durchs Dorf zu vermeiden, nehmen wir eine Stunde später das Meiringen-Innertkirchen Züglein bis Aareschlucht-West. Die Fahrt dauert ganze zwei Minuten. Dann beginnt die Wanderung.
Über Stege und durch Tunnels, begleitet vom Rauschen des Flusses und kühler Temperatur, durchwandern wir individuell die 1400m lange und 200m tiefe und streckenweise nur 1 bis 2 Meter breite Aareschlucht mühe- und gefahrlos in rund 45 Minuten. In Zehntausenden von Jahren hat die Aare durch die Kalkfelsen des «Kirchet» einen Lauf erodiert und so ein Naturwunder geschaffen. Am östlichen Aus-/Eingang angekommen packt uns ein Hüngerlein. Wir erobern die drei vorhandenen, Baumstämme mit Sitzgelegenheit für je 4 Personen, so dass wir alle bequem sitzend unser Picknick geniessen können. Was hätten wir wohl gemacht bei 20 und mehr Teilnehmenden?
Frisch verpflegt widmen wir uns gegen 13 Uhr der nächsten Teilstrecke. Über einen bequemen Wanderweg durch Wiesen und Wälder steigen wir 250m bis zum Reichenbachfall. Ein kurzer Trinkhalt unterwegs in Geissholz bietet die Möglichkeit im Hoflädeli lokalen Bergkäse zu kaufen. Statt das letzte ziemlich steile Stück emporzusteigen, nutzen zwei Teilnehmende die Variante direkt nach Schwendi abzusteigen. Die übrigen gelangen über den steinigen Weg zu der Stelle am Wasserfall wo es der Geschichte nach am 4. Mai 1891 zu einem Zweikampf zwischen Sherlock Holmes und Professor Moriarty (seinem Gegenspieler) kam, bei dem Moriarty in die Fälle hinabstürzte und zu Tode kam.
Nun beginnt der Abstieg nach Meiringen. Nach wenigen Minuten treffen wir in Schwendi wieder auf die beiden Moritzen, welche ohne Umweg dahin gelangt sind und dort einen schönen Garten bei einem Ferienchalet «erobert» haben, in dem wir unser Zvieri geniessen können. Weiterwandernd gelangen wir, später nochmals kurz der Aare entlang, von hinten durchs Dorf zum Bahnhof Meiringen. Die Zeit reicht bequem für einen «Schlummertrunk» wieder im Bahnhöfli.
16.50h fährt unser Zug heimwärts. Auf dem gleichen Weg wie bei der Hinreise erreichen wir um halb acht Berikon-Widen.
Das mutige Grüppchen der elf Aufrechten hat den Tag sehr genossen.
Hanspeter Thürlemann
Fotos: Hanspeter, Josy, Kari
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